Donnerstag, 16. Oktober 2014
Probleme beim Bilderupload
Hallo an alle,

ich habe in letzter Zeit leider nicht allzu viel von mir hören lassen, war allerdings ein bisschen unterwegs und habe schon ein paar Bilder, die ich Euch gerne zeigen möchte. Ich hatte mir dann jetzt extra mal wieder den einen oder anderen Abend freigenommen, um mal wieder was zu schreiben, aber leider gestaltet sich das Hochladen der Bilder momentan sehr problematisch :( Ein einzelnes Bild braucht derzeit ca. 10 Minuten zum hochladen, und nur jedes 3. oder 4. Mal klappt das auch erfolgreich.

Das ist leider nicht sehr motivierend, bis ich mal alle Bilder für einen Eintrag oben habe, bin ich ca. 3 - 4 Stunden beschäftigt, und das ist vielleicht doich etwas viel. Ich werde es aber weiter probieren, vielleicht wird es ja irgendwann besser. Parallel schaue ich mich noch nach einem alternativen Blog um, wenn ich einen finde, bei dem das besser läuft, werde ich hier meinen Umzug melden.

Alternativ kann ich auch gerne einen kleinen Aufsatz zu einem Thema eurer Wahl schreiben.

Ich hoffe, dass ich bis spätestens Ende des Wochenendes die eine oder andere Lösung gefunden habe, und dann wieder was veröffentlichen kann.

Viele Grüße

Benjamin

P.S.: Der Taifun, von dem ihr vielleichtg was gehört haben könntet, ist einigermaßen harmlos an Fukuoka vorbeigezogen. Wir hatten hier zwar etwas stärkeren Wind, und einiges an Regen, aber insgesamt war hier keine echte Gefährdung zu spüren. Mir geht es dementsprechend gut, und ich habe nicht die kleinste Schramme abbekommen ;)

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Sonntag, 7. September 2014
Nokonoshima
Nach einer kurzen Abwesenheit melde ich mich heute endlich mal wieder zurück. Es wird heute allerdings kein besonders langer Artikel werden, zur Zeit gibt es nichts besonders Interessantes zu erzählen. Mein Praktikum läuft vor sich hin, und ich habe derzeit gute Aussichten, in der Firma auch ein dauerhaftes Visum zu bekommen, und daher verbringe ich die meiste Zeit im Büro. Die Wochenenden versuche ich dann zu nutzen, um mal rauszukommen und was zu sehen und zu erleben.

So auch letztes Wochenende, Ein paar Tage kamen Studenten einer Universität von Fukuoka zu uns in die Schule, um uns zu einem Camp auf Nokonoshima einzuladen. Was ich einfach nicht ausschlagen konnte. Nokonoshima ist eine Insel, die ca. 15 Bootsminuten vor Fukuoka liegt, und allgemein als "Hawaii Japans" bekannt ist. Warum, werdet ihr gleich noch sehen.

Die Reise ging von Samstag auf Sonntag, mit einer Übernachtung auf der Insel. Und dankenswerterweise hatte der Regen tatsächlich endlich mal beschlossen, einen Tag Ruhe einzulegen, und uns den Samstag für unserer Reise wirklich in Ruhe zu lassen. Es wär dafür zwar verdammt windig, aber endlich mal wieder trocken :)

Nach der Ankunft mit der Fähre sind wir von einem Bus abgeholt und zum Nokonocamp gefahren worden.



Als erstes haben wir natürlich unsere "Unterkünfte" aufgesucht, es handelte sich hierbei um einfachste Hütten, ohne jeglichen Komfort. Geschlafen wurde direkt auf dem Fußboden(!) was mir eine doch eher unruhige Nacht beschert hat.



Ansonsten haben wir hauptsächlich das schöne Wetter genossen, und Spaß am und im Meer gehabt, und uns davon überzeugt, dass diese Insel seinen Spitznamen zurecht hat.







Ansonsten haben wir das Wochenende mit den einfachen, unterhaltsamen Sachen verbracht. Baden, Beachvolleyball, Bananenboot fahren, Grillen, und so weiter. Das Camp selber war auch sehr urig, wobei man über den mangelnden Komfort natürlich mal hinwegsehen muss. Aber für eine Nacht ist das ja kein großes Problem.



Beim Befeuern der Grillstellen musste ich allerdings für mich erst mal feststellen, dass Japaner, als Kinder der Hochtechnologie, die sie nun mal sind, insbesondere bei aufkommenden Wind nicht wirklich in der Lage sind, ein Feuer zu erzeugen, geschweige den am Laufen zu erhalten. Als Anzünder nutzte man hier dicht gepackte Essstäbchen, fest mit Zeitungspapier umwickelt, und wunderte sich dann, dass diese eng gebundene Paket bei dem aufkommenden Wind einfach kein Feuer fangen wollte. Da konnte ich mich dann endlich mal nüzlich machen, die Pakete auspacken, die Stäbchen schön ausfächern und mit lockerem Papier entzünden, so dass nach kurzer Zeit dann auch gegrillt werden konnte.

Alles in allem ein wirklich schönes Wochenende, auch wenn direkt nach unserer Rückkehr nach Fukuoka (ich war übrigens total kaputt, da ich auf dem harten Hüttenboden maximal 2 Stunden Schlaf gefunden hatte) der derzeit obligatorische Regen zurückkehrte. Wenigstens hatten wir aber auf Nokonoshima mal für einen Tag das Vergnügen, Sonnenschien zu geniessen (ja, ich musste sogar Sonnencreme auftragen :))

Viele Grüße

Benjamin

P.S.: Ich habe jetzt schon seit ca. 3 Tagen keinen Regen mehr gesehen, wie es scheint könnte ich jetzt endlich mal Glück haben und auch einigermaßen trocken zu Schule und Arbeit zu gelangen. Ich hoffe wirklich, dass der Regen jetzt langsam mal ein Ende findet.

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Montag, 25. August 2014
大文字焼き (Daimonjiyaki)
So, komme ich jetzt doch endlich dazu, den versprochenen Text über das Daimonjiyaki abzuliefern. Eigentlich wollte ich ja gestern schon dabei, aber irgendwie hat mich dann doch bereits um 20:30 die Müdigkeit so übermannt, dass ich direkt eingepennt bin.

Beim Daimonjiyaki handelt es sich um den Höhepunkt des O-Bon Festes in Kyoto, hier werden dir Toten dann mit Feuerzeichen nach ihrem Besuch wieder zurück geschickt. Da es sich um eines der bekanntesten Feste Japans handelt, habe ich mich direkt auf den Weg gemacht, und nebenbei noch die Gelegenheit genutzt, eine Freundin zu besuchen.

Wie es sich gehört, haben wir die erste Nacht erst mal in einem schönen, traditionellen Ryokan verbracht.



Das schöne an den Übernachtungen im Ryokan ist meistens die überaus hohe Qualität des Frühstücks. Und auch dieses Mal wurden wir hier nicht enttäuscht, In dem traditionell eingerichteten, sauberen Speisezimmer wurde uns eines der beeindruckendsten Frühstücke, die ich jemals gesehen habe, serviert (zumindest was die Aufmachung angeht).





Über den Tag selber habe ich heute erst mal nicht allzuviel zu berichten, wie ich ja bereits erwähnt habe war außer strömenden Regen bis zum frühen Abend nichts zu holen. Anfangs sah es noch einigermaßen erträglich aus, weshalb wir uns erst mal auf den Weg zum Shimokamojinja gemacht haben (einer der bekanntesten und beliebtesten Tempel Kyotos, insbesondere Hochzeiten werden hier gerne durchgeführt). Kaum angekommen, wurden wir auch direkt von den sintflutartigen Regenfällen überrascht (zur Erinnerung, hier fiel in den 24 Stunden von Freitag bis Samstag Abend mehr Regen als ansonsten den gesamten August über), so dass wir natürlich (trotz Regenschirm) erst mal wunderschön durchnässt wurden. Und zwar noch ein gutes Stück vom Tempel entfernt. Gottseidank fand hier gerade ein Bücherflohmarkt statt, so dass wir uns erst mal in eines der Zelte zum unterstellen retten konnten.

Nachdem nach ca. 30 Minuten der Regen keine Anstalten machte, aufzuhören, und der Boden auch schon anfing richtig schön durchmatscht zu werden, beschlossen wir also, uns durch die Regenfälle auf dem Rückweg zur Bushaltestelle zu machen, und wieder in die Stadt zurückzukehren. Leider hatten sich die Kieswege auf dem Rückweg bereits in einen tosenden Strom verwandelt, so dass wir keine Wahl hatten, als einmal durchzuwaten. Es hat anschliessend auch nur ca. 1 Woche gedauert, bis die Feuchtigkeit wieder einigermaßen aus meinen Schuhe raus war. Danach trieben wir uns auch erst mal in Gegenden herum, in denen nicht so viel Regen war. Also hauptsächlich Restaurants, Cafes und Kaufhäuser.

Unter anderem waren wir auch eine japanische Eisspezialität essen: Kakigori. Das Wetter war zwar nicht unbedingt ideal für ein Eis, aber da ich mich schon eine ganze Weile darauf gefreut hatte, Kakigori zu probieren, und es mir in Fukuoka auch ganz bewusst verkniffen hatte, konnte ich mir das einfach nicht entgehen lassen.

Es handelt sich dabei hauptsächlich um gefrorenes Wasser, das mit einer speziellen Maschine abgeschabt und dann mit normalem Eis, Sirup und Bohnenpaste garniert wird. Aber seht einfach selbst:



Einfach fantastisch lecker, wird mit Sicherheit nicht das letzte Mal gewesen sein :)

Irgendwann gegen Abend liess der Regen dann auch tatsächlich soweit nach, dass wir beschliessen konnten, uns in Schale zu werfen und das Risiko einzugehen, zum Daimonjiyaki zu gehen. Und wie es sich für traditionelle Feste gehört, kleidet man sich dazu auch in landestypischer, traditioneller Tracht. Im Sommer handelt es sich dabei um den Yukata.



Es handelt sich dabei um eine etwas leichtere, und dadurch auch kühlere Version des Kimonos, welcher bevorzugterweise in den wärmeren Jahreszeiten von Männern und Frauen getragen wird. Wobei diese sich ein Schnitt, Material und insbesondere Gürtelgröße und -bindetechnik voneinander unterscheiden. Der Gürtel für Männer ist etwas schmaler und bindet sich einer Krawatte gar nicht mal unähnlich, wohingegen der für Frauen etwas breiter ausfällt, und von den meisten Frauen nur mit professioneller Hilfe gebunden werden kann. Hier daher noch ein direkter Vergleich mit meiner Begleitung:



Zum Daimonjiyaki werden auf den Kyoto umgebenden Hügel Feuer entzündet, die in Form verschiedener Symbole angeordnet sind. Auf Grund des fantastischen Wetters bekamen wir aber leider nur das letzte zu sehen, welches in Form eines Tores angelegt war.



Für die anderen Feuer war es leider zu bewölkt. Zum Abschluss der Feierlichkeiten werden dann normalerweise noch Laternen auf den Fluss gelassen, aber auch dass musste dieses Jahr leider ausfallen, da sich der Fluss wegen der starken Regenfälle in einen reißenden Strom verwandelt hatte. Die Laternen waren bereits vorbereitet, nur zu Wasser gelassen hat man sie nicht.



Die vorangegangenen Regenfälle waren in der Tat so stark, dass man uns während der Veranstaltung sogar einmal darum bat, von dem Fluss zurückzutreten, da ein Damm gebrochen war und man in Kürze einen merkbaren Anstieg des Wasserpegels erwartete. Wobei ich den Anstieg nicht wirklich als bemerkbar empfunden habe, aber ich denke, es ist schon sinnvoll, bei solchen Naturereignissen lieber etwas zu viel als zu wenig Vorsicht walten zu lassen (eine Einstellung, die man in Hiroshima leider nicht zu teilen scheint, weswegen hier bereits 39 Tote zu beklagen sind, und 40 Personen immer noch vermisst werden :(. Meine Gedanken sind bei ihnen.) Ich habe dann zum Abschluss noch versucht, ein Bild von dem Fluss zu machen, was allerdings auf Grund der mit der späten Uhrzeit einhergehenden Lichtverhältnisse leider nicht ganz trivial war. Aber ich denke, es ist mir geglückt, zumindest ein bisschen was von der Strömung einzufangen.



Glücklich, dass das Wetter uns zumindest erlaubt hatte, ein bisschen was zu sehen begaben wir uns anschließend noch in die Stadt, um zu Abend zu essen. Anschließend musste mich meine Begleitung dann auch wieder verlassen, und so begab ich mich dann noch alleine in meine Unterkunft, um den nächsten Tag wieder zurück zu reisen. An dem in Kyoto dann auch wieder die Sonne rauskam und es wirklich drückend heiß und schwül geworden ist. Und ich bei meiner Ankunft in Fukuoka dann schon wieder vom nächsten Regen begröüßt wurde. Ich habe so langsam dass Gefühl, ich bin tatsächlich ein 雨男.

Bis bald

Benjamin

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Mittwoch, 20. August 2014
Regen
Falls das hier noch irgendwer verfolgen sollte, möchte ich erst mal um Entschuldigung bitten, dass ich noch nichts über meine Wochenende in Kyoto oder mein neu angefangenes Praktikum berichtet habe. Ich bin momentan doch ziemlich eingespannt, ich werde mir aber spätestens am Wochenende die Zeit nehmen, mal wieder ein paar Bilder von hier einzustellen.

Ich schreibe hier hauptsächlich, um auch mal wieder ein Lebenszeichen von mir zu geben, vor allen Dingen, nachdem die Regenfälle hier inzwischen so heftig geworden sind, dass sogar der Spiegel schon darüber berichtet (http://www.spiegel.de/panorama/erdrutsch-in-japan-schlammlawine-verwuestet-hiroshima-a-987033.html).

Also falls sich irgendwer Sorgen gemacht haben sollte, ist Entwarnung angesagt, mir geht es bestens. Aber der Regen hier ist momentan wirklich übel. In Kyoto hatte ich mal wieder das Vergnügen, einen der heftigsten Regenfälle meines Lebens (305mm in 24 Stunden, zum Vergleich: In oben verlinkten Artikel ist lediglich von 240mm in 24 Stunden die Rede). Gemäß den Medien ist in Kyoto das Wochenende innerhalb von 24 Stunden mehr Regen runtergekommen als seit ewigen Zeiten im gesamten August zusammengenommen fällt. Dank dieses fantastischen Wetters war auch vom Daimonjiyaki kaum etwas zu sehen, wenn wir auch immerhin wieder das Glück hatten, dass der Regen zu dem Zeitpunkt aufgehört hatte. Die Schuhe, die ich am Samstag anhatte sind im Übrigen bis heute noch nicht ordentlich getrocknet oO Und hier in Fukuoka hört es auch einfach nicht auf zu regnen, wenn auch immerhin nicht ganz so heftig. Aber naja, die Regenzeit ist ja immerhin schon seit über 2 Wochen vorbei, von daher kann man mit sowas ja auch rechnen ;) Wobei ich mir noch nicht sicher bin, ob es hier wirklich besser wird, wenn der Regen aufhört, dann wird es dafür nämlich erbärmlich schwül und heiß. Das konnte ich dann am Sonntag bei meiner Rückreise in Kyoto nämlich noch erleben, hier hatte sich dann die Sonne wieder zurück gemeldet, und ziemlich drückende Verhältnisse geschaffen. Aber nach meiner Rückkehr nach Fukuoka hatte sich das auch wieder erledigt, hier zogen alsbald wieder die nächsten Regenwolken auf.

Aber naja, erst mal genug gejammert, ich habe hier im Moment auf jeden Fall gut was zu tun, und mir ist nicht langweilig. Ich verspreche, am Wochenende noch ein paar Bilder und Infos aus Kyoto zu liefern, und wünsche allen, die hier noch mitlesen sollten, noch einen schönen Nachmittag, Abend, oder was auch immer bei euch gerade ist ;)

In diesem Sinne

Bis bald

Ben

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Freitag, 15. August 2014
お盆 (O-Bon)
Im Moment findet im westjapanischen Raum das O-Bon-Fest (お盆祭り) statt. Es handelt sich um einen wichtigen Feiertag zum Andenken an die Toten, insbesondere der eigenen Vorfahren. Aufmerksam darauf wurde ich, als ich am Dienstag meine Hemden zur Reinigung bringen wollte, und man mir dort freundlich mitteilte, dass ich diese vor nächster Woche nicht abholen könne, da man aufgrund der anstehenden O-Bon-Feierlichkeiten erst mal für 3 Tage das Geschäft schliesse. Ja, die Japaner haben entgegen sämtlicher anderslautender Gerüchte tatsächlich Feiertage, in denen viele Geschäfte auch wirklich dicht machen. Ausgenommen hiervon sind natürlich mal wieder die grossen Kaufhausketten und selbstverständlich die Konbinis (die haben wirklich 24/7/365 geöffnet) (Falls jemanden interessiert, warum ich meine Hemden hier zur Reinigung bringe, anstatt sie selber zu waschen und zu bügeln: Das, was man in Japan als Bügelbrett bezeichnet, ist eine einzige Zumutung, es handelt sich in der Tat nur um ein Brett, das man irgendwo hin legen muss, um darauf seine Sachen zu bügeln. Und zwar ein sehr kleines. Außerdem ist die Reinigung hier spottbillig, pro Hemd bezahle ich etwas unter 1 Euro, da lohnt sich der Kampf gegen das Bügelbrett wirklich nicht).

Es wird gesagt, dass während der Tage, die O-Bon dauert, die Geister der Toten zur Erde zurück kommen und ihre Angehörigen aufsuchen. Es hat sich deshalb etabliert, Kerzen mit den Namen der Vorfahren vor die Haustür zu stellen, um diesen den Weg zu weisen. Aber auch in den großen Tempeln des Landes werden Laternen entzündet, soweit ich weiss, insbesondere für in Kriegen und Katastrophen Verstorbene. Für diese Information übernehme ich allerdings keine Verantwortung.

Auch im Gokokujinja (護国神社) von Fukuoka wird diese Tradition durchgeführt, und nachdem ich dieses kurzfristig herausgefunden hatte, habe ich mich zu einem kurzfristigen Abstecher dorthin entschlossen, und möchte euch die entsprechenden Bilder auch nicht vorenthalten.









Auch Darbietungen traditioneller Kultur durften dabei natürlich nicht fehlen, und so konnte ich mir eine Vorstellung der traditionellen japanischen Harfe Koto (琴)...



und der traditionellen Laute Shamisen (三味線)



anschauen. Höhepunkt wird das O-Bon-Fest für mich dann morgen (also Samstag) in Kyoto finden, wo die Feierlichkeiten mit dem Entzünden des Daimonjiyaki (大文字焼き) beendet werden, und die Geister der Toten wieder zurück geschickt werden. Yukata und Geta sind bereits gepackt, in 2 Stunden fährt mein Shinkansen. Ich freue mich schon, und werde hoffentlich viele schöne Bilder machen und diese dann am Sonntag Abend (bzw. Nachmittag für euch) noch veröffentlichen können. Falls das Feuer nicht wegen Regens ausfallen muss :( Bis dahin

気をつけて

Ben

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Sonntag, 27. Juli 2014
JCI Business Academy
Die letzte Woche hatte ich das Vergnügen, von meiner Schule (kostenfrei!) zu einer Veranstaltung namens JCI Business Academy geschickt zu werden. Bei JCI handelt es sich um eine Vereinigung Selbstständiger im Alter von 20 bis 40 Jahren zur persönlichen und kulturellen Weiterentwicklung sowie versuchter aktiver Einflussnahme auf gesellschaftliche Entwicklungen. Die Teilnehmer kamen zum größen Teil aus dem asiatischen Raum, die meisten waren aus Japan, Hongkong, Singapur oder Malaysia.

Themenschwerpunkte dieser Veranstaltung waren Kommunikationskompetenz, Erstellen von Businessplänen und das Erstellen von erfolgreichen Präsentationen. Höhepunkt war dann ein Wettbewerb, in dem wir in Gruppen unsere eigene Geschäftsidee planen, und anschließend vor einem Komittee aus Investoren (tatsächlich in Japan erfolgreiche Geschätsleute) mit dem Ziel, ein möglichst hohes Startkapital zu erhalten, präsentieren sollten.

Mein Team bestand aus drei Japanern (die kein oder nur ganz wenig Englisch sprachen), einem Hongkonger (wie bezeichnet man Menschen aus Hongkong korrekt?), der zwar Englisch, aber kein Japanisch spricht, ein Halbjapaner, Halbargentinier (geboren in Argentinien, derzeit sesshaft in Japan), mit guten Englisch- und Japanischkenntnissen, und ich.


(nicht im Bild: einer der Japaner)

Unser Argentinier hatte dann auch gleich eine wunderbare Geschäftsidee für uns: Fukuoka, in ganz Japan als Ort der kulinarischen Genüsse bekannt, verfügt zwar über ein breites Spektrum nationaler und internationaler Spezialitäten, aber ein Ort, an dem authentisches argentinisches Essen serviert wird, fehlt noch. Also entschieden wir uns kurzerhand, unter dem Namen "Messi" (eine geniale Wahl, bezeichnet die japanische Aussprache メッシ (messhi) gleichzeitig auch im japanischen Essen allgemein) ein Franchise aufzumachen, dass neben der Restaurantkette auch den Verkauf traditioneller Güter sowie Messi-Produkte beinhalten sollte. Unser Geschäftsmodell entwickelte sich dann in etwa wie folgt:



Zwischen uns und einem Leben in unerschwinglichem Reichtum stand also nur noch die Präsentation am Samstag. Diese Hürde konnten wir auch einigermaßen bravourös meistern, und so gewannen wir mit unserem Konzept am Ende tatsächlich den 3. Platz (von 8, dotiert mit einen unheimlich guten Gefühl und viel Erfahrung ;)).


(Abwesend: Der Halbjapaner, Halbargentinier)

Insgesamt war es eine wirklich interessante Veranstaltung, und ich habe die Woche viel Spaß gehabt, interessante Personen kennengelernt, Kontakte geknüpft und Neues gelernt.

Bis bald

Ben

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Montag, 21. Juli 2014
Wieder da
お待たせいたしました。

Ich bin jetzt schon wieder seit über einer Woche in Japan zurück, und hab es noch nicht geschafft, einen ersten Eintrag zu verfassen. Aber dem will ich heute endlich Abhilfe schaffen.

Nach meiner Ankunft stellte sich erst einmal heraus, dass ich mir wunderschön die Regenzeit für meine Anreise ausgesucht hatte, so dass ich die ersten paar Tage eigentlich den ganzen Tag nur graue Wolken und Regenschauer zu Gesicht bekommen habe oO (bei ca. 30 Grad Lufttemperatur). Mir wurde allerdings auch schon berichtet, dass ich die Regenzeit spätestens im August vermissen werde, wenn die Feuchtigkeit hier keine Gelegenheit mehr bekommt, aus der Luft zu entweichen...

Naja, mal schauen. Die Regenzeit scheint inzwischen vorbei, und die Sonne kommt heraus. Es wird auch schon schön warm und schwül, bin gespannt, wie sich das noch entwickeln wird.

Ansonsten hatte ich das Glück, pünktlich zu einem der bekanntesten Festivals von Fukuoka anzureisen: Dem Yamakasa. Jedes Jahr am 15. Juli werden hier 1 Tonne(!) schwere Schreine von halbnackten (untenrum) Japanern aus verschiedenen Stadtteilen einen 5km langen Parcours entlang getragen, und das ganze um die Wette.

Das Rennen startete um 4:59, so dass ich bereits um 3:30 aufstehen musste, um einigermaßen pünktlich da zu sein. Als erstes begaben wir uns natürlich an den Start der Strecke, leider waren hier bereits solche Menschenmassen, dass man nur relativ schlecht etwas sehen konnte, aber ein oder zwei interessante Bilder sind doch gelungen.





Da wir es dann doch als etwas frustrierend empfunden haben, trotz unserer europäischen Größe nur sehr schwer sehen zu können (was unter anderem auch daran lag, dass der Start durch eine Ecke verdeckt war), entschieden wir uns dann nach dem Start der ersten 3 oder 4 Flöße (von insgesamt 7) uns direkt zum Ziel zu begeben, in der Hoffnung, dort etwas bessere Bedingungen vorzufinden. Und unsere Hoffnung sollte nich enttäuscht werden. Es war zwar auch hier bereits sehr voll geworden, aber wir konnten noch einen guten Blick auf die ankommenden Züge werfen. Begleitet wurde jedes Floß im übrigen von einem riesigen Tross, die sich unter anderem durch ständige "Oisa! Oisa!"-Rufe anfeuerten. Auch Wasserträger waren vertreten und sehr wichtig. Wasser hat in Japan allgemein eine sehr große spirituelle Bedeutung und wird vor allem Dingen zur spirituellen Reinigung von Körper, Geist und anderen Dingen genutzt, auf einem Festival mit diesem wird daher nicht gegeizt und die Teilnehmer werden großzügig mit Wasser übergossen, wofür jeder Tross seine eigenen Wasserträger mitführt. Und der Kühlungseffekt für die Träger sollte vermutlich auch nicht zu unterschätzen sein ;)



Hier hatten wir dann auch das Glück, die Flöße wirklich von vorne zu sehen, und konnten das eine oder andere interessante Bild erhaschen.





Aber auch die Rückseiten der Flöße waren aufwändig gestaltet.



Und zu letzt kann man noch schön erkennen, wie sie auch tatsächlich nur von Menschen getragen werden.



Bei keinem Rennen fehlen darf natürlich die Ergebnistafel, hier wurden die Zeiten der einzelnen Teams auf Holztafeln geschrieben und aus einem Fenster gehängt. Bitte bei den Zeiten daran denken, dass es sich um eine Strecke von 5000m mit mehreren Kurven handelte und die Teilnehmer insgesamt etwa 1 Tonne Gewicht mit sich rumgeschleppt haben. Ich finde die Zeiten unter diesen Gesichtspunkten schon echt beeindruckend.



Am Nachmittag wurde uns dann noch die Ehre zuteil, mit der Schule an einem ähnlichen Event aktiv teilzunehmen. Da auch hier nicht mit Wasser gegeizt wurde, war die Mitnahme von elektronischem Equipment nicht angeraten, und ich warte noch darauf, die Bilder wie versprochen von der Schule gebrannt zu kriegen, um dann auch ein bisschen was von diesem (wirklich unglaublich spassigem) Erlebnis berichten zu können.

In diesem Sinne

mata ne

Ben

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