Montag, 21. Juli 2014
Wieder da
お待たせいたしました。

Ich bin jetzt schon wieder seit über einer Woche in Japan zurück, und hab es noch nicht geschafft, einen ersten Eintrag zu verfassen. Aber dem will ich heute endlich Abhilfe schaffen.

Nach meiner Ankunft stellte sich erst einmal heraus, dass ich mir wunderschön die Regenzeit für meine Anreise ausgesucht hatte, so dass ich die ersten paar Tage eigentlich den ganzen Tag nur graue Wolken und Regenschauer zu Gesicht bekommen habe oO (bei ca. 30 Grad Lufttemperatur). Mir wurde allerdings auch schon berichtet, dass ich die Regenzeit spätestens im August vermissen werde, wenn die Feuchtigkeit hier keine Gelegenheit mehr bekommt, aus der Luft zu entweichen...

Naja, mal schauen. Die Regenzeit scheint inzwischen vorbei, und die Sonne kommt heraus. Es wird auch schon schön warm und schwül, bin gespannt, wie sich das noch entwickeln wird.

Ansonsten hatte ich das Glück, pünktlich zu einem der bekanntesten Festivals von Fukuoka anzureisen: Dem Yamakasa. Jedes Jahr am 15. Juli werden hier 1 Tonne(!) schwere Schreine von halbnackten (untenrum) Japanern aus verschiedenen Stadtteilen einen 5km langen Parcours entlang getragen, und das ganze um die Wette.

Das Rennen startete um 4:59, so dass ich bereits um 3:30 aufstehen musste, um einigermaßen pünktlich da zu sein. Als erstes begaben wir uns natürlich an den Start der Strecke, leider waren hier bereits solche Menschenmassen, dass man nur relativ schlecht etwas sehen konnte, aber ein oder zwei interessante Bilder sind doch gelungen.





Da wir es dann doch als etwas frustrierend empfunden haben, trotz unserer europäischen Größe nur sehr schwer sehen zu können (was unter anderem auch daran lag, dass der Start durch eine Ecke verdeckt war), entschieden wir uns dann nach dem Start der ersten 3 oder 4 Flöße (von insgesamt 7) uns direkt zum Ziel zu begeben, in der Hoffnung, dort etwas bessere Bedingungen vorzufinden. Und unsere Hoffnung sollte nich enttäuscht werden. Es war zwar auch hier bereits sehr voll geworden, aber wir konnten noch einen guten Blick auf die ankommenden Züge werfen. Begleitet wurde jedes Floß im übrigen von einem riesigen Tross, die sich unter anderem durch ständige "Oisa! Oisa!"-Rufe anfeuerten. Auch Wasserträger waren vertreten und sehr wichtig. Wasser hat in Japan allgemein eine sehr große spirituelle Bedeutung und wird vor allem Dingen zur spirituellen Reinigung von Körper, Geist und anderen Dingen genutzt, auf einem Festival mit diesem wird daher nicht gegeizt und die Teilnehmer werden großzügig mit Wasser übergossen, wofür jeder Tross seine eigenen Wasserträger mitführt. Und der Kühlungseffekt für die Träger sollte vermutlich auch nicht zu unterschätzen sein ;)



Hier hatten wir dann auch das Glück, die Flöße wirklich von vorne zu sehen, und konnten das eine oder andere interessante Bild erhaschen.





Aber auch die Rückseiten der Flöße waren aufwändig gestaltet.



Und zu letzt kann man noch schön erkennen, wie sie auch tatsächlich nur von Menschen getragen werden.



Bei keinem Rennen fehlen darf natürlich die Ergebnistafel, hier wurden die Zeiten der einzelnen Teams auf Holztafeln geschrieben und aus einem Fenster gehängt. Bitte bei den Zeiten daran denken, dass es sich um eine Strecke von 5000m mit mehreren Kurven handelte und die Teilnehmer insgesamt etwa 1 Tonne Gewicht mit sich rumgeschleppt haben. Ich finde die Zeiten unter diesen Gesichtspunkten schon echt beeindruckend.



Am Nachmittag wurde uns dann noch die Ehre zuteil, mit der Schule an einem ähnlichen Event aktiv teilzunehmen. Da auch hier nicht mit Wasser gegeizt wurde, war die Mitnahme von elektronischem Equipment nicht angeraten, und ich warte noch darauf, die Bilder wie versprochen von der Schule gebrannt zu kriegen, um dann auch ein bisschen was von diesem (wirklich unglaublich spassigem) Erlebnis berichten zu können.

In diesem Sinne

mata ne

Ben

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