Donnerstag, 21. November 2013
Reisetagebuch, Teil VI
Tag 10 (18.11.): Nach einem der besten Frühstücksbuffets, die ich bisher zur Verfügung hatte, wollte ich heute eine Sake-Fabrik mit angeschlossenem Museum in Kobe besuchen, die von meinem Reiseführer als sehenswert empfohlen wird und die wohl der größte Produzent Japans ist. Leider habe ich mich hierbei mal wieder selbst besiegt, und stellte nach meiner Ankunft fest, dass diese am Montag geschlossen hat. Ein Blick in meinen Reiseführer bestätigte mir: Ja, das wusste ich schon vorher oO So war dann spontane Neuorientierung angesagt, und so beschloss ich, ins nahe Himeji zu fahren, in welchem das schönste und bekannteste Schloss (ja, schon wieder) Japans zu besichtigen ist.

Doch auch hier zeigte sich: Hätte ich meinen Reiseführer lieber mal früher gelesen. Denn es befindet sich bis Anfang 2014 in Renovierung, und obwohl man noch einiges besichtigen kann, bleibt einem der interessante Anblick dann doch erspart. Mann kann die Optik nur anhand der angedeuteten Umrisse auf dem Baugerüst erahnen.





Immerhin wurden dafür einiger der verwendeten und nun erst mal abmontierten Ziegel ausgestellt. Bei diesen handelt es sich tatsächlich noch um die ursprünglichen Elemente.



Im Inneren durfte man auch einen Blick auf die Renovierungsarbeiten werfen.



Und eine Aussichtsplattform wurde auch eingerichtet.





Im Anschluss ging es dann in den angeschlossenen Garten. Eigentlich habe ich inzwischen genügend Gartenbilder gezeigt, daher hier nur eine kleine Auswahl, ohne groß Worte über diesen zu verlieren.









Danach machte ich mich wieder auf den Rückweg nach Kobe, an der größten Hängebrücke der Welt vorbei. Ich habe versucht, aus dem Zug heraus Bilder von dieser zu machen, aber auf Grund der Spiegelungen ist auf diesen leider nicht wirklich etwas zu erkennen :(

Den Abend habe ich mich dann ein weiteres Mal meiner kulinarischen Mission gewidmet und, wie versprochen, das sagenumwobene Kobe-Beef probiert. Alleine der Anblick des rohen Fleisches lässt bereits erahnen, welche hohe geschmackliche Qualität dieses aufweisen wird.



Zubereitet wurde das ganze von einem nur für mich abgestellten Koch an meinem Tisch vor meinen Augen, und er bemühte sich dabei, alles in mundgerechte Portionen fertig zu stellen, damit man sich auf den Genuss der einzelnen Stücke konzentrieren konnte, und diese keine Zeit hatten, zwischendurch abzukühlen.



Währenddessen hat man noch nette Gespräche mit dem Koch geführt, über meine Reise, Essen und so Dinge, und als ich ihm erzählte, dass ich aus Koblenz komme, stellte er ganz erfreut fest, dass er es kenne, weil "Rheinhessen-Nahe" ja ganz in der Nähe ist. In der Tat der erste Japaner, der mit Koblenz bereits etwas anzufangen wusste, alle anderen haben erst eine Vorstellung, wo das ist, wenn ich ihnen erzähle "Loreleyni chikai" (nahe Loreley).

Das Fleisch war im Übrigen wirklich so fantastisch, wie man es ihm nachsagt, ich würde am liebsten nur noch dieses Essen ;)

Im Anschluss machte ich einen Abstecher in die Cocktailbar im 36. Stock des selben Gebäudes, nachdem der Koch mir erzählt hatte, dass man hier einen der atemberaubendsten Anblicke von ganz Kobe hat. Und in der Tat war ich nicht enttäuscht, ich fürchte nur, dass ich diesen Anblick nicht näherungsweise auf Foto habe festhalten können :(



Den Rest des Abends stürzte ich mich heute mal wieder ins Nachtleben, und ließ mich von einem Amerikaner, den ich unterwegs kennengelernt hatte und der hier 2 Bars besitzt, durch die Szene führen. Der Abend endete entsprechend spät, und ich war einigermaßen erfreut, dann irgendwann ins Bett fallen zu können oO

Tag 11 (19.11.): Das Frühstück fiel heute aus naheliegenden Gründen aus, und nachdem ich es gegen 2 Uhr auch tatsächlich geschafft hatte, meinen faulen Körper aus dem Bett zu erheben, machte ich mich an die Planung, was ich denn heute machen könnte. Eigentlich stand das Sakemuseum noch offen, aber aus irgendeinem mir nicht mehr näher nachvollziehbaren Grund wollte ich heute mit Alkohol irgendwie nichts zu tun haben...

Also entschied ich mich nach Studium meines Reiseführers, mal wieder einen Garten zu besuchen. Dieses Mal jedoch einen Kräutergarten, europäischer Art. Von dem Garten selber will ich dieses Mal gar nicht so viele Bilder zeigen, nur einige der interessanteren Art zur Auswahl.

Zum Beispiel der Export deutscher Kulturgüter...



...oder interssante Kunstwerke.



Der Garten selber befand sich auf einer Anhöhe, erreichbar mit einer Seilbahn, so dass man auch hier wieder einen schönen Ausblick über die Stadt hatte.



Auch schön der Punkt der "Two lovers bell", leider war ich alleine hier :(



Das eigentlich Highlight fand sich dann allerdings danach, da ich darauf verzichtet hatte, ein Rückfahrtticket zu kaufen, musste ich den Rückweg zu Fuß antreten. Es war für mich eine der schönsten Strecken bisher, auch wenn ich am Anfang ein wenig Angst bekommen hatte, als ein wildes Wildschein in unmittelbarer Nähe von mir durch das Unterholz gelaufen ist oO

Der Weg führte mich an einem Stausee, der die Trinkwasservgersorgung von Kobe darstellt, vorbei...



...ein kleines Flüsschen entlang...



...über interessante Brücken...



... hin zu einem der schönsten Wasserfälle, die ich bisher zu Gesicht bekommen habe.



Inzwischen war es allerdings auch langsam spät geworden, und die Dunkelheit brach herein. Da ich nicht unbedingt Lust hatte, in der Dunkelheit noch ewig durch den Wald zu laufen, machte ich mich doch relativ zügig auf den Rückweg. Im Anschluss gönnte ich mir noch ein Abendmahl, und zog mich schon bald wieder auf mein Zimmer zurück, da mich der gestrige Abend doch einiges an Kraft gekostet hatte und ich so noch einiges an Erholungsbedarf übrig hatte.

Mata ne

Benjamin

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